Chor

Die Singfrauen Winterthur werden mit Recht als der etwas andere Frauenchor bezeichnet. 1998 von der Sängerin Franziska Welti gegründet, singen sie im Wasser (Unterwasseroper), in dunkelster Nacht (Lichttage Winterthur) und auf dem verschneiten Kaukasus (Georgien). Sie singen Lieder von den Rändern Europas, Madrigale und Motetten oder Mendelssohns Sommernachtstraum mit dem Musikkollegium Winterthur. Aber auch die Postpetrolistische Internationale, verschiedene Uraufführungen (Regina Irman, Andreas Stahel), Weihnachtslieder in Alters- und Pflegeheimen oder ein frauenspezifisches Programm am Thementag von Radio DRS (Mann Macht Frau) im Museum der Kulturen Basel gehören zum vielfältigen Programm des Winterthurer Frauenchors. Die Singfrauen sind zudem in Tiflis, Venedig, Berlin und Istanbul aufgetreten, an den Winterthurer Musikfestwochen, am Festival Innovantiqua und an vielen anderen Orten im In- und Ausland.

Die knapp fünfzig Singfrauen proben jeden Donnerstagabend von 20:00-22:00 im Kirchgemeindehaus Winterthur-Veltheim (mit Ausnahme der Schulferien). Dort machen sie Stimmbildung, jodeln, improvisieren und singen sich quer durchs Repertoire, vom Volkslied bis zur Uraufführung, von der Klassik bis zum Zäuerli.

Seit 2006 pflegen sie einen regelmässigen Kulturaustausch mit dem georgischen Frauenchor Tutarchela, dem Jugendchor Tutarchela und der Sängerin/Chorleiterin Tamar Buadze. Die freundschaftliche Zusammenarbeit beinhaltet auch gemeinsame Konzerte in der Schweiz und in Georgien.

Auch mit den Singfrauen Berlin besteht ein konstanter Austausch. Das Berliner Pendant wurde 2013 ebenfalls von Franziska Welti gegründet. Gegenseitige Besuche und gemeinsame Konzerte sind in den wenigen Jahren bereits zur Tradition geworden und eine Bereicherung für beide Seiten.

2019 wurde den Singfrauen der Chorpreis der Lamprecht-Steiger Stiftung verliehen. Die Stiftung schreibt in ihrer Laudatio:

«Die Verleihung des Preises ist einerseits Anerkennung für über zwanzig Jahre Aufbauarbeit. Andererseits soll der Preis auch Ansporn sein, auf dem eingeschlagenen Weg, Chormusik der verschiedensten Stilrichtungen auf hohem Niveau zu erarbeiten und aufzuführen, konsequent weiterzufahren.»

Im Winterthurer Jahrbuch 2002 ist ein Portrait des Chors der Autorin Karin Salm erschienen. Ein weiteres Portrait ist im Heft Schritte ins Offene – Zeitschrift für Emanzipation, Glauben und Kulturkritik, Januar/Februar 2009, Meine Stimme erschienen. Auch das Winterthurer Kulturmagazin Coucou hat in der Septemberausgabe 2018 ein Portrait veröffentlicht, kurz vor der grossen Jubiläumsproduktion Unterwegs – 20 Jahre Singfrauen Winterthur. Das neueste Portrait ist im Winterthurer Jahrbuch 2023 erschienen, geschrieben von Herbert Büttiker.

Im Kinofilm Fliegende Fische (2010) von Güzin Kar übernahmen die Singfrauen die Rolle des Dorfchores. Im Kurzfilm Grimbart (2019) von Daniel Grabherr haben die Singfrauen die von Dominic Röthlisberger komponierte Filmmusik interpretiert. Ausserdem sind beim Zytglogge-Verlag fünf thematisch ganz unterschiedliche CDs erschienen, zuletzt Wieder unterwegs mit dem Albin Brun Quartett.

Seit März 2003 sind die Singfrauen Winterthur als Verein organisiert.

Sie sind Mitglied der Schweizerischen Föderation Europa Cantat SFEC und der European Choral Association ECA .